Über uns

Die Idee einer städte- und landkreisübergeifenden Kommunikation zur Biotonne entstand 2015 im Hessischen Umweltministerium, das gemeinsam mit 75 Kommunen und 130 Märkten von REWE die erste landesweite Kampagne zur Biotonne durchführte.  Den Anstieg der eingesammelten Bioabfallmenge in Hessen im Kampagnenjahr um 9 kg pro Kopf gegenüber 2015 führte das Statistisches Landesamt Hessen auf die Aktion Biotonne zurück (Quelle).

 

Die Resonanz in Hessen war so positiv, dass die Aktion Biotonne Deutschland 2017 zum ersten Mal bundesweit antrat und seitdem einmal im Jahr eine gemeinsame Kampagne umsetzt. Bis einschließlich 2019 haben sich insgesamt 142 Landkreise, Städte und Abfallwirtschaftsbetriebe, die 2.986 Städte und Kommunen abdecken, für die Teilnahme an der Aktion Biotonne Deutschland angemeldet und sind seither aktiv an den Aktionswochen beteiligt. 2017 beteiligten sich 2.000 REWE-Märkte. Nationale Partner waren von Beginn an das Bundesumweltministerium, NABU, VHE, BDE und der Fachverband Biogas. 2018 kamen als Unterstützer der VKU, die Handelsketten tegut, real, toom Baumarkt und einzelne Edeka-Geschäfte sowie der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und die überregionale Kampagne #wirfuerbio hinzu. Neue Unterstützer in 2019 waren das Umweltbundesamt und die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) und 2020 der VHE Nord. Koordiniert wird das Netzwerk seit Beginn vom Projektbüro Aktion Biotonne, das bei der Agentur .lichtl Ethics & Brands in Hofheim am Taunus angesiedelt ist.

 

Die treibenden Netzwerkpartner haben beschlossen, dass die Aktion Biotonne Deutschland langfristig mindestens einmal im Jahr eine Kampagne zur Ergänzung der lokalen und regionalen Öffentlichkeitsarbeit zur Biotonne durchführen wird.

 

IInhaltlicher Auslöser für das Netzwerk waren die Ergebnisse des Witzenhausen-Instituts, dass in Gebieten mit langjähriger Biotonne noch bis zu 40 Prozent Bioabfall im Restmüll landeten. In manchen Regionen ist zudem der Fremdstoffanteil in der Biotonne sehr hoch – mit steigender Tendenz. Da zudem die flächendeckende Erfassung aller Bioabfälle aus Haushalt und Garten seit 1. Januar 2015 Pflicht ist, müssen Haushalte ohne Biotonne für dieses Sammelsystem gewonnen werden.

 

Die Ziele der Aktion Biotonne Deutschland sind vor diesem Hintergrund: Steigerung der erfassten Bioabfallmengen, Verringerung der Fremdstoffgehalte und Gewinnung neuer Bürger für die Biotonne. Dies ist die Voraussetzung zur Herstellung von Qualitätskompost und zur energetischen Nutzung des Bioabfalls durch Erzeugung von Biogas.

 

Eine Gemeinschaftskampagne

 

Neu an dem Ansatz der Aktion Biotonne Deutschland ist: Die Kommunikationsinitiative wird von lokalen und nationalen Akteuren gemeinsam umgesetzt. Früher arbeitete jede Öffentlichkeitsarbeiterin und jeder Öffentlichkeitsarbeiter zum Thema  Bio- und Küchenabfälle nur lokal und mit lokalen Kommunikationsinstrumenten. Durch das breit angelegte Aktionsbündnis werden die personellen und werblichen Ressourcen vervielfacht und damit wird dem Thema eine viel größere gesellschaftliche Aufmerksamkeit zuteil. Kurz gesagt: Gemeinsam kann man mehr erreichen. Je mehr Kommunen und Landkreise bundesweit an der Aktion Biotonne Deutschland mitmachen, desto mehr wird die Biotonne zum Gesprächsthema in der breiten Öffentlichkeit und desto mehr Bürgerinnen und Bürger tragen durch eine bessere Getrenntsammlung von Bioabfall zum Umwelt- und Ressourcenschutz bei. 

 

Finanzierung der Kampagne

 

Die Kampagne besteht im Wesentlichen aus der Summe an Kommunikationsbeiträgen und -aktivitäten, die die nationalen, landesweiten und lokalen Akteure in Form von Eigenleistungen erbringen. Die Koordination des Netzwerkes und die Entwicklung der Kommunikationskonzeption seitens des Projektbüros Aktion Biotonne mit Sitz in der Kommunikationsagentur .lichtl Ethics & Brands wird teilweise durch Eigenleistungen der Agentur und teilweise durch den Verkauf von Kampagnenmaterialien finanziert.

 

 

Ecotainment oder der sympathische Abfall

 

Kompostierbare Küchenabfälle sind der wohl unbeliebteste Abfall in den eigenen vier Wänden. Das Dilemma: Plastiktüten haben in der Biotonne nichts zu suchen. Auch wenn Bürger sie gerne zur unkomplizierten Sammlung der Küchenabfälle nutzen, stören sie die Aufbereitung der Abfälle. Häufig landen viele Essens- und Kochabfälle daher in der Restmülltonne. Hygieneaspekte und der „Ekelfaktor“ machen die Biotonne zu einem hochemotionalen Thema. Deshalb setzt die Aktion Biotonne Deutschland im ersten Schritt auf die Erzeugung positiver Gefühle: ein Design-Vorsortierbehälter in verschiedenen Trendfarben, schön gestaltete Papiertüten, das Ambiente moderner Supermärkte oder spannende Online-Angebote. Darin eingebettet sind harte Fakten, denn häufig sind Bürgerinnen und Bürger nicht genügend über die Biotonne informiert.